Die Wertentwicklung von Anlage-Portfolios ist neben den Kosten sicherlich eins der bedeutendsten Werte für Anleger…vor allem, dann wenn wir uns in turbulenten Zeiten wie aktuell „dank“ des weltweit grassierenden Corona Virus befinden. Und wir können sagen:
Was für ein historisches Quartal liegt hinter uns!
Das Corona-Virus hat innerhalb weniger Tage die Menschheit (und Wirtschaft) zum Stillstand gebracht. Noch nie haben wir Ostern „zu Hause“ gefeiert, teils ohne geliebte Familienmitglieder. Der Petersplatz in Rom war leer, die Grabeskirche in Jerusalem geschlossen ….
Und die Krise ist noch nicht vorbei. Aber die ersten hoffnungsvollen Zeichen sind zu erkennen. Hoffen wir auf eine schrittweise Normalisierung in den nächsten Tagen und Wochen. Die Leopoldina in Halle hat inzwischen einen möglichen Fahrplan für einen Re-Start von Gesellschaft und Wirtschaft erarbeite, über den die Bundesregierung am 15. April beraten wird.
Corona Krise und die Auswirkung auf die Wertentwicklung von Portfolios
Auch die Finanzmärkte waren und sind direkt von der Corona-Krise betroffen. Auf den schnellsten Einbruch in der rund 100-jährigen Börsengeschichte folgten in der Höhe noch nie dagewesene Rettungs- und Hilfsprogramme der Regierungen und Notenbanken rund um den Globus. Diese konnten die Märkte nach mehr als 25% Verlust erst einmal stabilisieren, trotzdem ist das Minus im März und im ersten Quartal 2020 leider sehr groß. Mit der Hoffnung auf eine Überschreitung des Zenits in Europa (und den USA) stiegen die Aktien im April teils deutlich wieder an. Wie so oft folgen auf heftige Verluste sehr schnelle Anstiege. Der Markt ist derzeit wie ein Gummiband!
Die Wertentwicklung der Vividam Portfolios
Aber nun zur Performance der vier vividam Strategien. Die reinen Zahlen können Sie der Tabelle unter der Rubrik Wertentwicklung entnehmen. Wir wollen Ihnen aber ein paar weitere Details geben und die letzten Wochen etwas visualisieren.
Wertentwicklung / Performance Vividam 30 – 1. Quartal 2020
Beginnen wir mit der „defensivsten“ Strategie vividam Nachhaltig 30. Wie man sieht, beginnt der Einbruch am 23. Februar, nachdem ein Allzeithoch erreicht wurde. In der Folge korrigierten Aktien und Anleihen parallel. Da wir mit vividam einen Fokus auf (nachhaltige) Unternehmensanleihen haben, wurden diese im „Corona-Crash“ ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen.
Das erklärt unter anderem auch die aktuelle Underperformance zur Benchmark, welche sich aus einem 30 prozentigen Anteil MSCI Welt NR in Euro und 70 prozentigem Anteil iBoxx EUR Overall zusammensetzt.
Bei einer Normalisierung der Anleihemärkte sollte die Differenz wieder zusammenlaufen.
Der maximale zwischenzeitliche Verlust (von Hoch zu Tief) in dieser Zeit betrug -16,48%.
Betrachtet man sich die Performance-Attribution für das 1. Quartal, also die Beiträge der einzelnen Assetklassen zum Gesamtergebnis, so zeigt sich folgendes Ergebnis (vor Kosten):
Das Aktien für die größten (Buch-)Verluste verantwortlich sind, sollte in dieser Phase nicht verwundern.
Wertentwicklung / Performance Vividam 50 – 1. Quartal 2020
Kommen wir nun zur Strategie vividam Nachhaltig 50. Auch hier gilt mehr oder weniger das gleiche wie bei der Strategie 30. Die Underperformance der Vividam Strategie / Portfolios in Relation zu unserer Benchmark fällt jedoch etwas geringer aus.
Der maximale zwischenzeitliche Verlust (von Hoch zu Tief) in dieser Zeit betrug -21,69%.
Hier die einzelnen Performancebeiträge (vor Kosten):
Wertentwicklung / Performance Vividam 70 – 1. Quartal 2020
In der Strategie vividam Nachhaltig 70 macht sich der Anteil an Rentenpapieren kaum noch bemerkbar. Die Underperformance ist noch geringer.
Der maximale zwischenzeitliche Verlust (von Hoch zu Tief) in dieser Zeit betrug -28,51%.
Hier die einzelnen Performancebeiträge (vor Kosten):
Wertentwicklung / Performance Vividam 100 – 1. Quartal 2020
Interessant wird es in der Strategie vividam Nachhaltig 100 – unserem „Klippenspringer“. Hier ist zwar der Verlust am größten, aber es zeigt sich etwas während des „Crashs“. Die Fonds sind in der Summe weniger stark gefallen. Dies zeigt die nachfolgende Grafik.
Hier zeigt sich ein großer Vorteil von „Nachhaltigkeit“ – ein gewisser Risikoschutz nach unten. Nachhaltige Aktien sind oftmals besser aufgestellt und „defensiver“. Diese Eigenschaft wurde in diversen Artikeln[1] in den letzten Tagen immer wieder herausgestellt. Weitere Analysen und Ausarbeitungen werden hier folgen.
Der maximale zwischenzeitliche Verlust (von Hoch zu Tief) des Vividam 100 Portfolios in dieser Zeit betrug -33,20%.
Und hier noch die einzelnen Performancebeiträge (vor Kosten):
Wenn Sie weitere Fragen hin sichtlich der Wertentwicklungen der Vividam Portfolios haben, kommen Sie gerne auf mich zu und schreiben mir eine Mail an frank.huttel@finet-am.de.
[1] https://lipperalpha.refinitiv.com/2020/04/monday-morning-memo-are-esg-funds-outperformers-during-the-corona-crisis/#
Prokurist und Leiter Portfoliomanagement, Wirtschaftsinformatiker (EBS), über 25 Jahre Erfahrung als Händler (Eurex-, Xetra- und NASD-Lizenz) und Portfolio- und Fondsmanager u.a. für Absolute-Return-Produkte bei Investmentboutiquen. Seit 2009 bei der FiNet Asset Management GmbH in Marburg als Fonds- und Portfoliomanager tätig.
Frank Huttel ist spezialisiert u.a. auf Produktentwicklung und der Fondsauswahl und hat fundiertes Know-how im klassischen sowie alternativen Asset-Management. Seit 2019 ist er SRI-Advisor (EBS) und Climate Reality Leader (2018). Außerdem ist er Mitinitiator von vividam, dem nachhaltigen Robo-Advisor.