Klimawandel, Polkappen-Schmelze, Treibhauseffekt, globale Erwärmung, Klimawandel – die Diskussionsfelder der aktuellen UMwelt-Diskussionen und damit verbundener Proteste sind vielfältig, haben im Grunde alle einen gemeinsamen „Stein des Anstosses“ und der nennt sich „Kohlenstoff-Dioxid, ober aber CO2. Und um dem stetig voranschreitenden CO2 Ausstoß zu verringern, soll nun also eine sogenannte CO2 Steuer her. Zumindest, wenn es nach Auffassung der Politik geht.
Dabei verfolgt die geplante CO2-Abgabe das Ziel, die aus diesen Emissionen resultierenden Auswirkungen – wie die globale Erwärmung oder die Versauerung der Meere – mithilfe eines höheren Kohlenstoffpreises zu verringern. Nur – ist eine solche Steuer ausreichend? Kann einzig die Einführung einer Steuer zur Erreichung der Klimaziele einen, wenn nicht den entscheidenden Beitrag leisten?
CO2 Steuer und Klimawandel – eine Generationen Diskussion?
Momentan wird heiß diskutiert, ob in Deutschland eine CO2-Steuer eingeführt werden soll. Trotz der großen medialen Präsenz von #FridaysForFuture und der Einsicht, dass der Klimawandel real ist, lehnen nach einer Umfrage mehr als 60% der Bundesbürger eine CO2-Steuer jedoch ab. Klimaschutz ja, aber nicht bei mir!
Allerdings ist die jüngere Generation in Deutschland einer anderen Umfrage zufolge aufgeschlossener gegenüber einer CO2-Steuer für mehr Klimaschutz als ältere Menschen. In der Generation 55 plus lehnen nach einer YouGov-Umfrage immerhin 58% solch eine Steuer „voll und ganz“ oder „eher“ ab, 30% sind „eher“ oder „voll und ganz“ dafür. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind der Befragung zufolge nur 29% gegen eine CO2-Steuer, aber 47% dafür. Bereits in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen liegt die Zustimmung nur noch bei 34%. Insgesamt befürworten nur 32% die Steuer auf den CO2-Ausstoß, 49% wollen sie nicht.
Schlußfolgerung? Die Forderung der jüngeren Generation hin zu mehr Umweltbewusstsein scheint sich zu einem Generationen-Konflikt zu entwickeln. Die Angst vor dem Klimawandel treibt vor allem die junger Generation an.
Klimawandel und die Angst vor noch mehr Steuern
Dabei kann man Argumente der älteren, arbeitenden Generation gegen die Steuer auf den ersten Blick durchaus verstehen, denn die Abgaben- und Steuerlast ist in Deutschland recht hoch und die Ökosteuer, die vor 20 Jahren eingeführt wurde, ging leider unter anderem in das Rentensystem. Aber leider kommen die Fakten der real existierenden Klimawandel Thematik und die Argumente in der CO2-Diskussion nicht beim Bürger an. Denn einer der Vorschläge sieht eine Gutschrift für den Bürger am Jahresende vor. Davon profitieren gerade die „ärmeren“ Bürger, die tendenziell weniger CO2 verbrauchen. Ein besseres Verständnis für Maßnahmen gegen den Klimawandel wäre als mit einem finanziellen Anreiz verbunden.
Claudia Kempfert vom DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) schlägt vor, einen Scheck über 100 Euro – am besten als Weihnachtsgeld vom Finanzminister und von der Umweltministerin, den im November jeder Bundesbürger erhält. Somit würden alle profitieren, allen voran aber jene, die am klimaschonendsten unterwegs sind.
Die Idee beziehungsweise Vorschlag seitens Frau Kempfert ist dabei nicht ganz abwegig. Denn andere Länder zeigen, dass ein solche Bonifikation für Klima-schonendes Bürger-Verhalten durchaus funktionieren könnte. Die Schweiz beispielsweise zahlt einen Teil des Steueraufkommens direkt an die Bürger*innen zurück. 2018 lief das auf einen Betrag von etwa 80 Euro für jeden hinaus.
Klimaziele: CO2 Steuer allein reicht nicht aus
Aber leider reicht eine CO2-Steuer alleine noch nicht aus, um die Klimaziele von Paris zu erreichen. Felix Matthes vom Öko-Institut formuliert es so: „Ein CO2-Preis ist nicht alles. Aber ohne ihn ist alles nichts.“ Wir brauchen ein Konzept, dass unter anderem eine Verkehrswende herbeiführt. So muss der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden, um in den Ballungsräumen den motorisierten, auf fossilen Brennstoffen basierten Individualverkehr zu reduzieren und schlussendlich überflüssig zu machen. Aber auch der Gebäudesektor, die Landwirtschaft und andere große CO2-Produzenten müssen Ihren Beitrag zur Reduktion leisten.
Vor allem aber gilt es, die grössten CO2 Verursacher, die Energie-Konzerne deutlich stärker in die Verantwortung zu nehmen. Denn sie gelten bis heute weltweit als diejenigen Unternehmen, welche den größten Anteil an CO2 Emissionen verursachen und somit als Hauptverursacher des Klimawandel gelten (dürfen).
Hier dürfen wir aber gerne auch auf die (deutsche) Innovationskraft hoffen, für die wir schon immer bekannt waren. Den Markt dürfen wir bei aller Dringlichkeit nicht abschaffen! Und in die Unternehmen, die einen positiven Beitrag – also Impact – leisten, wollen wir über Investmentfonds investieren. Das ist das Ziel von vividam.
Weiter Infos finden zum Thema CO2 Steuer und Klimawandel finden sie auch z.B. hier: https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-05/klimaschutz-co2-preis-klimasteuer-umweltpolitik?wt_zmc=sm.ext.zonaudev.twitter.ref.zeitde.share.link.x
Prokurist und Leiter Portfoliomanagement, Wirtschaftsinformatiker (EBS), über 25 Jahre Erfahrung als Händler (Eurex-, Xetra- und NASD-Lizenz) und Portfolio- und Fondsmanager u.a. für Absolute-Return-Produkte bei Investmentboutiquen. Seit 2009 bei der FiNet Asset Management GmbH in Marburg als Fonds- und Portfoliomanager tätig.
Frank Huttel ist spezialisiert u.a. auf Produktentwicklung und der Fondsauswahl und hat fundiertes Know-how im klassischen sowie alternativen Asset-Management. Seit 2019 ist er SRI-Advisor (EBS) und Climate Reality Leader (2018). Außerdem ist er Mitinitiator von vividam, dem nachhaltigen Robo-Advisor.