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Impact Investing: Der Sleeping Giant im deutschen Privatanlagemarkt

Posted on 27 Juni um 7:22 am Uhr
Impact Investing in Deutschland: Studie enthüllt enormes Potenzial für private Anleger

Während nachhaltige Geldanlagen immer mehr Anleger begeistern, schlummert bei Impact Investments ein riesiges Potenzial – das zeigt eine aktuelle Studie der Universität Kassel. So hat Nachhaltiges Investieren in den letzten Jahren einen beeindruckenden Siegeszug angetreten. Doch eine spezielle Form der nachhaltigen Geldanlage fristet in Deutschland noch ein Schattendasein: Impact Investments. Dabei verspricht diese Anlageform nicht nur finanzielle Rendite, sondern auch eine messbare positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft – ein Versprechen, das viele Anleger überzeugt, sobald sie davon erfahren.

Die erstaunlichen Zahlen: Wenig bekannt, aber viel gewollt

Eine repräsentative Befragung von über 2.100 deutschen Privatanlegern offenbart einen paradoxen Zustand: Nur 14% der Befragten hatten jemals von Impact Investing gehört. Doch von diesen „Insidern“ gaben mehr als die Hälfte an, bereits in entsprechende Produkte investiert zu haben. Ein deutlicher Beleg dafür, dass das Konzept überzeugt, sobald es bekannt ist.

Noch interessanter: 34% derjenigen, die erst durch die Umfrage von Impact Investments erfuhren, können sich eine zukünftige Investition vorstellen. Bei aktuell bereits investierten Anlegern planen sogar 79% eine Beibehaltung oder einen Ausbau ihrer Impact-Positionen. Diese Zahlen zeugen von einem enormen ungenutzten Potenzial. Der deutsche Impact-Investing-Markt, derzeit auf etwa 39 Milliarden Euro geschätzt (was 6,2% des gesamten und 17,7% des nachhaltigen Marktvolumens entspricht), könnte explodieren, wenn mehr Anleger von dieser Anlageform erfahren.

Die Wissenslücke: Von Basics bis Nische

Die Studie zeigt eine besorgniserregende Diskrepanz: Während 63,7% der Befragten über solide finanzielle Grundkenntnisse verfügen, liegt das Wissen über nachhaltige Finanzen auf erschreckend niedrigem Niveau. Bei der Messung der „nachhaltigen Finanzkompetenz“ erreichen die Teilnehmer durchschnittlich nur 2,1 von 8 möglichen Punkten – knapp über dem Zufallswert. Dieser Befund erklärt, warum spezialisierte Konzepte wie Impact Investing so unbekannt bleiben: Wenn bereits Grundbegriffe wie „ESG“ oder „Nachhaltigkeitslabel“ vielen Anlegern fremd sind, haben speziellere Investmentansätze einen schweren Stand.

Die Wahrnehmung: Überraschend optimistisch

Trotz mangelnder Kenntnisse zeigen Anleger eine bemerkenswert positive Einstellung zu Impact Investments:

  • Rendite: 54,1% erwarten mindestens gleichwertige Erträge wie bei konventionellen Anlagen
  • Risiko: 50,5% sehen das Risiko als vergleichbar oder geringer an
  • Gebühren: Hier sind die Erwartungen gemischter – nur 43,4% rechnen mit vergleichbaren oder niedrigeren Kosten

Besonders interessant: Anleger mit höherer Finanzkompetenz zeigen sich realistischer in ihren Erwartungen, rechnen häufiger mit niedrigeren Renditen und höheren Gebühren.

Was Anleger wirklich bewegt: Vertrauen schlägt Marketing

Die Studie zeigt eindrücklich: Vertrauen ist die Währung der Zukunft im Impact Investing. Die Vertrauenswürdigkeit des Anbieters rangiert mit 76,5% Zustimmung an der Spitze der Attraktivitätsfaktoren, gefolgt von:

  • Glaubwürdigkeit des Wirkungsversprechens (71,2%)
  • Klare Absichtserklärung zur ökologischen/sozialen Wirkung (69,3%)
  • Transparente Berichterstattung der Wirkung (67,8%)
  • Messbarkeit der Wirkung (65,4%)

Klassische Finanzparameter wie Rendite (58,8%) oder niedrige Gebühren (62,3%) spielen zwar eine Rolle, treten aber hinter die Wirkungsorientierung zurück. Dies ist eine klare Botschaft an Anbieter: Authentizität und Transparenz sind keine Nice-to-haves, sondern erfolgskritische Faktoren.

Die Überraschung: Soziales schlägt Ökologisches

Während sich die öffentliche Debatte oft auf ökologische Themen konzentriert, zeigt die Studie eine überraschende Präferenz: Soziale Wirkung ist mindestens ebenso wichtig wie ökologische. Die Top 3 der bevorzugten Nachhaltigkeitsziele:

  • Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen (74,7%)
  • Schutz/Wiederherstellung von Ökosystemen an Land (70,7%)
  • Schutz/Wiederherstellung von Ökosystemen im Wasser (70,3%)

Im experimentellen Teil der Studie zeigte sich sogar: Die Zahlungsbereitschaft für die Bekämpfung von Armut und Hunger übertrifft teilweise die für Klimaschutz. Anleger sind offenbar bereit, für konkret fassbare soziale Verbesserungen höhere Gebühren in Kauf zu nehmen.

Die Hürden: Information, Beratung, Transparenz

Die Studie identifiziert drei zentrale Barrieren:

  • Wissenslücken: 78,6% fühlen sich unzureichend informiert, 70,4% schlecht beraten
  • Fehlende Beratung: 66,1% vermissen Angebote von Banken und Brokern, 64,9% beklagen unzureichende Beratung
  • Transparenzdefizite: 50,5% zweifeln an der tatsächlichen Wirkung, 57,7% kritisieren mangelnde Transparenz

Interessant: Nur 52,8% wünschen sich ein einheitliches Label zur Kennzeichnung von Impact-Produkten – möglicherweise, weil Anleger eher auf Anbieter-Vertrauen als auf externe Zertifizierung setzen.

Die Informationskanäle: Von Traditional bis Digital

Überraschend für eine zunehmend digitale Welt ist, dass die persönliche Beratung der wichtigste Informationskanal bleibt:

  • Familie/Freunde: 45,8%
  • Bank-/Sparkassenberatung: 44,1%
  • Finanzportale: 33,9%
  • Online-Broker: 27,7%

Selbst bei jüngeren Anlegern (18-39 Jahre) dominieren persönliche Kanäle, obwohl digitale Quellen wie soziale Medien (31,5%), Podcasts (18,0%) und Finanzportale stärker genutzt werden als bei Älteren.

Das Potenzial: Zahlungsbereitschaft für Wirkung

Das Investitionsexperiment der Studie liefert ebenfalls bemerkenswerte Erkenntnisse: So sind Anleger durchaus bereit, finanzielle Einbußen für soziale und ökologische Wirkung in Kauf zu nehmen. Die geschätzten Zahlungsbereitschaften (in zusätzlichen Gebührenpunkten pro Jahr) für verschiedene Nachhaltigkeitsziele:

  • Armutsbekämpfung: 3,5-3,8 Prozentpunkte
  • Hungerbekämpfung: 3,4-3,7 Prozentpunkte
  • Klimaschutz: 2,6-2,9 Prozentpunkte
  • Landökosysteme: 1,8-2,1 Prozentpunkte

Besonders bemerkenswert: Weibliche Anleger und ältere Befragte zeigen höhere Zahlungsbereitschaften, während die finanzielle Kompetenz die Wirkungspräferenzen nicht beeinflusst.

Die Portfoliointegration: Beimischung statt Revolution

Von den 8,3% der Befragten, die bereits in Impact Investments investiert sind, betreiben die meisten eine vorsichtige Integration:

  • 56,9% halten den Anteil unter 40% des Portfolios
  • 22,6% investieren 40-60% ihres Vermögens
  • Nur 20,5% haben über 60% in Impact-Produkten angelegt

Dies zeigt: Impact Investing wird derzeit eher als Portfolio-Beimischung denn als Gesamtstrategie verstanden.

Fazit: Revolution mit Ansage

Die Studie zeichnet ein eindeutiges Bild: Impact Investing hat das Potenzial, den deutschen Privatanlegermarkt zu revolutionieren. Die Nachfrage ist latent vorhanden, die Bereitschaft für finanzielle Trade-Offs gegeben, und das Vertrauen wartet darauf, gewonnen zu werden. Für nachhaltige Vermögensverwalter bedeutet dies, dass der Zeitpunkt, im Impact Investing aktiv zu werden, könnte nicht besser sein. Wer jetzt auf Aufklärung, Transparenz und Vertrauen setzt, kann einen Markt von morgen mitgestalten, der heute noch im Dornröschenschlaf liegt.

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Frank Huttel - Prokurist Finet und Leiter von Vividam
Frank Huttel

Prokurist und Leiter Portfoliomanagement, Wirtschaftsinformatiker (EBS), über 25 Jahre Erfahrung als Händler (Eurex-, Xetra- und NASD-Lizenz) und Portfolio- und Fondsmanager u.a. für Absolute-Return-Produkte bei Investmentboutiquen. Seit 2009 bei der FiNet Asset Management GmbH in Marburg als Fonds- und Portfoliomanager tätig.

Frank Huttel ist spezialisiert u.a. auf Produktentwicklung und der Fondsauswahl und hat fundiertes Know-how im klassischen sowie alternativen Asset-Management. Seit 2019 ist er SRI-Advisor (EBS) und Climate Reality Leader (2018). Außerdem ist er Mitinitiator von vividam, dem nachhaltigen Robo-Advisor.

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