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Meilenstein für nachhaltiges Banking: Baseler Ausschuss etabliert globale Standards zur Klimarisiko-Offenlegung

Posted on 28 Aug. um 10:00 am Uhr
Klimarisiko - Konferenzraum mit 15 Personen in Businesskleidung bei einem hochrangigen Meeting; auf drei großen Bildschirmen sind Finanzdaten und Diagramme zu sehen – symbolisiert internationale Regulierung und Klimarisiko-Offenlegung im Bankensektor.

Die Finanzbranche steht vor einem Paradigmenwechsel: Während Klimarisiken längst als systemrelevante Bedrohung für die Stabilität des Bankensektors erkannt sind, fehlten bislang einheitliche Standards für deren transparente Kommunikation. Diese Lücke schließt nun der einflussreiche Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht mit einem wegweisenden Rahmenwerk, das die Art und Weise, wie Banken ihre Klimarisiko-Exposition offenlegen, grundlegend verändern könnte. Am 13. Juni 2025 präsentierte das internationale Gremium seinen ersten umfassenden Leitfaden zur Offenlegung klimabedingter Finanzrisiken – ein Schritt, der nachhaltig orientierte Investoren besonders aufhorchen lassen dürfte.

Der Baseler Ausschuss als Wegbereiter internationaler Bankenstandards

Als zentrale Institution der globalen Finanzarchitektur nimmt der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht eine Schlüsselrolle bei der Harmonisierung internationaler Bankstandards ein. Das Gremium, das aus Vertretern der führenden Finanzaufsichtsbehörden weltweit besteht, entwickelt kontinuierlich Leitlinien zu kritischen Bereichen wie Kredit- und Marktrisiken, Liquiditätsanforderungen sowie aufsichtsrechtlichen Meldepflichten. Obwohl die Empfehlungen des Ausschusses formal nicht rechtsverbindlich sind, haben sich die G20-Staaten dazu verpflichtet, diese Standards freiwillig in nationales Recht zu überführen und halbjährlich über den Implementierungsfortschritt zu berichten.

Diese bewährte Vorgehensweise hat sich als äußerst effektiv erwiesen: Über die Jahre hinweg sind nahezu alle bedeutenden internationalen Bankstandards auf Initiative des Baseler Ausschusses entstanden und haben maßgeblich zur Stabilisierung des globalen Finanzsystems beigetragen. Mit dem neuen Klimarisiko-Rahmenwerk erweitert das Gremium nun seinen Wirkungsbereich auf die drängendste Herausforderung unserer Zeit.

Durchbruch bei der Klimarisiko-Transparenz: Ein freiwilliger, aber weitreichender Ansatz

Der am 13. Juni 2025 veröffentlichte Rahmen zur Offenlegung klimabedingter Finanzrisiken markiert einen historischen Wendepunkt in der Bankenregulierung. Erstmals liegt ein international abgestimmter Standard vor, der sowohl qualitative als auch quantitative Anforderungen an die Klimarisiko-Kommunikation von Banken stellt. Das Rahmenwerk zielt darauf ab, Finanzinstitute dabei zu unterstützen, ihre Risikopositionen gegenüber physischen Klimarisiken – wie zunehmenden Wetterextremen oder dem Anstieg des Meeresspiegels – sowie transitorischen Risiken durch regulatorische Veränderungen, Technologiewandel oder veränderte Marktpräferenzen transparent zu kommunizieren.

Besonders bemerkenswert ist der flexible Grundansatz des Rahmenwerks: Anstatt starre Vorschriften zu erlassen, überlässt der Baseler Ausschuss den nationalen Aufsichtsbehörden die Entscheidung, ob und in welcher konkreten Ausgestaltung sie das Framework adaptieren möchten. Diese Herangehensweise trägt den unterschiedlichen regulatorischen Traditionen und Marktgegebenheiten in den verschiedenen Jurisdiktionen Rechnung und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit einer breiten internationalen Akzeptanz.

Drei Säulen der Klimarisiko-Offenlegung: Governance, Methodik und Kennzahlen

Das neue Rahmenwerk basiert auf drei fundamental wichtigen Komponenten, die zusammen ein vollständiges Bild der Klimarisikoposition einer Bank vermitteln sollen. Die erste Säule fokussiert auf die Beschreibung von Governance-Strukturen und Steuerungsmechanismen, mit denen Finanzinstitute Klimarisiken identifizieren, bewerten und aktiv managen. Hierzu gehören sowohl die organisatorische Verankerung des Klimarisikomanagements in der Bankführung als auch die Implementierung entsprechender Kontroll- und Überwachungssysteme.

Die zweite Komponente widmet sich der methodischen Herangehensweise zur Identifikation und Bewertung klimabedingter Risiken. Dabei unterscheidet das Rahmenwerk klar zwischen physischen Risiken, die durch die direkten Auswirkungen des Klimawandels entstehen, und transitorischen Risiken, die sich aus dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft ergeben. Letztere umfassen insbesondere Risiken durch verschärfte Emissionsvorschriften, veränderte Verbraucherpräferenzen oder technologische Disruption in klimarelevanten Sektoren.

Die dritte Säule konzentriert sich auf quantitative Kennzahlen zur präzisen Messung von Klimarisikoexpositionen und den damit verbundenen Kapitalanforderungen. Diese standardisierten Metriken sollen die internationale Vergleichbarkeit von Banken fördern und Investoren eine fundierte Basis für ihre Anlageentscheidungen bieten. Die Entwickler des Rahmenwerks betonen ausdrücklich, dass die Qualitäts- und Konsistenzanforderungen an die zugrundeliegenden Daten mit fortschreitender methodischer Entwicklung kontinuierlich weiterentwickelt werden müssen. Daher wurde das Framework bewusst so konzipiert, dass es Raum für zukünftige Anpassungen und Verfeinerungen lässt.

Implementierungsstrategie: Freiwilligkeit als Schlüssel zum Erfolg

Der Baseler Ausschuss verfolgt mit seinem neuen Klimarisiko-Rahmenwerk eine bewusst pragmatische Implementierungsstrategie. Anstatt verbindliche Vorgaben zu erlassen, stellt das Gremium den freiwilligen Charakter des Frameworks in den Vordergrund. Nationale Regierungen und Aufsichtsbehörden erhalten damit einen fundierten Orientierungsrahmen, ohne jedoch unter unmittelbaren Umsetzungsdruck zu geraten.

Diese Herangehensweise folgt der bewährten Erkenntnis, dass eine flexible Anwendung internationaler Standards häufig zu besserer Datenqualität führt und Finanzinstitute nicht überfordert. Gleichzeitig besteht jedoch eine klare politische Erwartungshaltung, dass die bedeutenden Finanzmärkte das Rahmenwerk zügig implementieren und die neuen Berichtspflichten in ihre bestehenden nationalen Meldeprozesse integrieren werden.

Internationale Koordination: Verzahnung mit IFRS-Standards

Parallel zu den Baseler Entwicklungen arbeitet das International Sustainability Standards Board (ISSB) an einer bedeutsamen Anpassung des IFRS Sustainability Disclosure Standard S2, der sich spezifisch auf Treibhausgas-Emissionen fokussiert. Im April 2025 legte das ISSB einen detaillierten Entwurf für entsprechende Änderungen vor, der präzise Vorgaben zur Quantifizierung von Scope-1- bis Scope-3-Emissionen enthält.

Diese strategische Verzahnung zwischen den Baseler Bankenstandards und den IFRS-Nachhaltigkeitsstandards ist von herausragender Bedeutung für die Entwicklung eines kohärenten globalen Regelwerks. Sie soll sicherstellen, dass Finanzinstitute weltweit einheitliche Kennzahlen verwenden und Investoren dadurch in die Lage versetzt werden, Klimarisiken konsistent und vergleichbar zu beurteilen. Für nachhaltig orientierte Anleger bedeutet dies eine erhebliche Verbesserung der Informationsgrundlage für ihre Investitionsentscheidungen.

Nationale Umsetzung: Europa als Vorreiter erwartet

Die kommenden Monate werden entscheidend für die praktische Umsetzung der neuen Standards sein. Bis Ende 2025 werden Aufsichtsbehörden in Europa, Nordamerika und Asien ihre bestehenden Programme zur Klimarisiko-Offenlegung grundlegend überarbeiten müssen. Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) hat bereits angekündigt, den Baseler Rahmen in ihre Leitlinien zur Offenlegung klimabezogener Risiken zu integrieren.

In Deutschland wird die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) voraussichtlich im Herbst 2025 entsprechende Empfehlungen vorlegen. Damit würde Deutschland eine Vorreiterrolle bei der Implementierung der neuen internationalen Standards einnehmen, was insbesondere für deutsche Banken und deren Investoren von erheblicher strategischer Bedeutung ist.

Fazit: Wendepunkt auf dem Weg zu nachhaltigen Finanzmärkten

Der neue Baseler Rahmen zur Klimarisiko-Offenlegung markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Entwicklung nachhaltiger Finanzmärkte. Erstmals liegt ein international abgestimmter Standard vor, der sowohl die methodischen Grundlagen als auch die praktischen Anforderungen für eine transparente Kommunikation klimabedingter Finanzrisiken definiert. In den kommenden Jahren werden die heute noch freiwilligen internationalen Standards zunehmend zur Basis verbindlicher nationaler Meldepflichten werden – ein zentraler Baustein auf dem Weg zu einem resilienteren und nachhaltigeren globalen Finanzsystem.

Für nachhaltig orientierte Investoren eröffnen sich damit völlig neue Möglichkeiten, die Klimarisikoprofile von Banken fundiert zu bewerten und ihre Anlageentscheidungen auf einer deutlich verbesserten Informationsgrundlage zu treffen. Die Zeit der Intransparenz bei Klimarisiken im Bankensektor geht damit ihrem Ende entgegen.

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Frank Huttel - Prokurist Finet und Leiter von Vividam
Frank Huttel

Prokurist und Leiter Portfoliomanagement, Wirtschaftsinformatiker (EBS), über 25 Jahre Erfahrung als Händler (Eurex-, Xetra- und NASD-Lizenz) und Portfolio- und Fondsmanager u.a. für Absolute-Return-Produkte bei Investmentboutiquen. Seit 2009 bei der FiNet Asset Management GmbH in Marburg als Fonds- und Portfoliomanager tätig.

Frank Huttel ist spezialisiert u.a. auf Produktentwicklung und der Fondsauswahl und hat fundiertes Know-how im klassischen sowie alternativen Asset-Management. Seit 2019 ist er SRI-Advisor (EBS) und Climate Reality Leader (2018). Außerdem ist er Mitinitiator von vividam, dem nachhaltigen Robo-Advisor.

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